Literatur und Kautabak, Romanfiguren, die snusen – geht das zusammen? Wie sieht es eigentlich in der Weltliteratur aus: Gibt es ausschliesslich rauchende Romanhelden oder ersinnen sich Autoren auch hin und wieder Protagonisten, die sich einen Beutel unter die Lippe schieben?
Zuerst tun sich vor dem Auge bei unserer Suche eine Reihe Westernromane auf, in denen die harten Jungs losen Tabak in die Steppenlandschaft des Wilden Westens spucken. In der Sammlung auch vertreten: Abenteuergeschichten auf hoher See – auch das war zu erwarten. Doch wir suchen nach Autoren, die ihre Helden in der neueren Zeitgeschichte oder in der Gegenwart ansiedeln und Mundtabak oder Snus konsumieren lassen. Vielleicht schaut man direkt mal nach bei den Schwedischen Autoren? Schliesslich sind die Schweden in der ausserst glucklichen Lage, auch offiziell Snus gut zu finden und entsprechend ausgezeichnete Sorten herzustellen. Leider Fehlanzeige, die Google-Suche ergibt nichts, auch nicht beim geduldigen Blattern bis auf Seite 4 der Ergebnisliste.
Mit unserer Recherche sind wir nur einmal fundig geworden.
1. Jonathan Franzens Roman „Freiheit“
Der amerikanische Autor wurde international bekannt durch seinen Roman „Die Korrekturen“ und legte zehn Jahre danach „Freiheit“ in deutscher Sprache vor. Darin lasst er seine Hauptfigur Patty Berglund Tabak kauen – eine Erfahrung mit anschliessender Ubelkeit. Dennoch bleibt sie dabei und findet Gefallen daran. Das kennt sicher der ein oder andere auch vom ersten Probieren. Vielleicht hat sie die falsche Starke fur den Einstieg gewahlt. Auch der Autor selbst hat den Tabak versucht und seine Erfahrungen damit gesammelt.
Zum Roman ”Freiheit«
Bei dieser mageren Ausbeute mussen wir mal ernsthaft an die Schreiber und Schreiberinnen der Nation appellieren: Verfasst doch bitte Romane mit Menschen, die Mundtabak nehmen. Mit rauchenden Protagonisten habt ihr doch auch keine Muhe. Wo liegt das Problem?
Kennt ihr Bucher? Dann schreibt gern einen Kommentar. Es interessiert uns wirklich.